Laudatio für «Schrot und Eis»

Kulturelle Auszeichnungen im Bereich Literatur, Stadt Zürich 2005.

Anerkennungsgabe an Emil Zopfi

Emil Zopfi ist mit der Romanchronik «Schrot und Eis» über den Sturm der Landschaft auf die Stadt Zürich im Jahr 1839 ein kleines Meisterwerk gelungen. In akribischer Kleinarbeit hat Zopfi die Persönlichkeiten, die damals auf beiden Seiten die Fäden in der Hand zu halten glaubten, recherchiert und sie mit wenigen Federstrichen zu Romanfiguren gemacht, zu Helden, Zögerern und politischen Lavierern. Dabei vermeidet der Autor jegliche Idealisierung. Aus den Protagonisten des Herbstes 1839 sind Shakespearesche Figuren geworden: weder böse, noch gut. Gute Absichten zeitigen negative Folgen, und das Bose zieht das Gute nach sich. Mit stupender Klarheit macht der Autor sichtbar, was heute noch – oder wieder? – die Politik kompromittiert: Die Menschen sind letztlich immer schon einen Schritt weiter als die politischen Eliten. Die Politik blockiert letztlich nur, statt den Dingen eine Wende zu geben. Ein spannendes, unterhaltsames Lehrstück über die Grenzen des Politischen.
Emil Zopfi wird für seinen Roman «Schrot und Eis» mit einer Anerkennungsgabe ausgezeichnet.

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